Tag der Schweizer Blume

Tag der Schweizer Blume

Am 1. September feiert die Schweiz den Tag der Schweizer Blume

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Pressetext

Über 4000 Blumensträusse aus Schweizer Blumen werden frühmorgens vom Sonntag, 1. September verteilt.

Mit etwas Glück finden Sie als Passantin, als Passant, einen Schweizer Blumengruss in den frühen Morgenstunden.  Der Hinter­grund: Die FloristInnen-Branche, feiert den ersten Tag der Schweizer Blume. Mit der sympathischen Aktion wollen die 200 an der Aktion teilnehmenden Betriebe auf die Schweizer Blumen aufmerksam machen. Blumen bereiten Freude, noch mehr, wenn sie in der Schweiz gewachsen sind und von einer Floristin oder einem Floristen zu einem schönen Strauss gebunden sind.

Thomas Meier, Geschäftsführer von florist.ch und Initiant meint zur Aktion: «Mit diesem Tag können wir mehrfach feiern. Die Nachhaltigkeit der Schweizer Floristik, der Tag der Schweizer Produzenten und die Kompetenz und das Kunsthandwerk in der FloristInnen-Branche».

Die Swissness geht in der Welt der oftmals exotischen Blumen gerne vergessen.  Die Floristen-Betriebe freuen sich auch, wenn dann das leere Gefäss wieder den Weg in das Geschäft zurückfindet. 

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Produzenten im Kurzportait

Gärtnerei Allemann, 4108 Witterswil

Die Gärtnerei Allemann existiert seit 1921 und in der vierten Generation – Rolf Allemann ruht sich aber längst nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit aus. Auf je 1,5 Hektaren Freiland und unter Glas produziert er Kräuter, Sortimente für Beet und Balkon und Schnittrosen. 20 Prozent gehen in den Engros-, 80 Prozent in den Detailhandel. «Wir probieren auch Aussergewöhnliches, zum Beispiel die Drehfrucht Streptocarpus», erzählt Allemann.

Die Schnittrosen werden in fertigen Sträussen sowie bündelweise zu je acht Stiele à acht Franken verkauft – pro Tag bis zu 1200 Stiele. «Besonders die jungen Menschen stellen die Rosensträusse gerne selbst zusammen.» Und genau diese wachsende Klientel würde grossen Wert auf Regionalität legen – und auf Produkte, die ohne Pestizide angebaut werden. Allemann will die Schnittblumenproduktion vergrössern. «Wir möchten unser Wintersortiment aus beispielsweise Schneeball (Viburnum), Spierstrauch (Spiraea) und Tulpen weiter ausbauen.»

Blumenkulturen Berger, 3663 Gurzelen

Über 30 Jahre ist es her, dass Daniel und Franziska Berger ihren Betrieb im schönen Gantrischgebiet gründeten. Von Anfang an setzten sie fast ausschliesslich auf die Schnittblumenproduktion. «Unsere Transportwege sind kurz, die Schnittblumen frisch. Wir sind flexibel und nahe beim Kunden und die Produktion vor Ort schafft Arbeitsplätze», erzählt Daniel Berger.
Das Ehepaar experimentiert gern mit Neuem, jüngst mit Echinaceen, von denen sie aber nur die orangenen Fruchtstände schneiden. Zusätzlich wachsen Prärieenzian (Eustoma), Sonnenblumen, Löwenmäulchen (Antirrhinum), Tulpen und andere Klassiker auf ihren insgesamt 7000 Quadratmeter gedeckter und über 10000 Quadratmeter Freilandfläche, teils im Folientunnel. Unter anderem verlassen 600 000 Tulpen und 140 000 Eustoma den Betrieb über Engroskanäle in den Fachhandel. «Unsere Verkaufszahlen steigen kontinuierlich», sagt Daniel Berger, «es ist ein gesundes Wachstum. Wir sind zufrieden.»

Blumen Bergmann, 3065 Bolligen

René Bergmann ist ein vielbeschäftigter Mann. Nicht nur ist er der Geschäftsführer von Blumen Bergmann in Bolligen BE mit Verkaufsstellen in Ittigen und Bern, seit April 2023 ist er auch Gemeindepräsident von Bolligen. Zudem steht die Geschäftsübergabe an die nächste Generation an – was er in langsamen Schritten angehen will.

Die Saison startet mit Tulpen, dann folgen Platterbsen (Lathyrus), ungefüllte Ranunkeln, Löwenmäulchen, Levkojen (Matthiola incana) und viele mehr. «Hinzu kommen Schnittsträucher und ein schönes Sortiment an Stauden wie Phlox, Sterndolden (Astrantia) und Disteln», sagt Bergmann. 10 000 Quadratmeter Freifläche stehen dem Anbau zur Verfügung, teils in Folientunneln, dazu 2000 Quadratmeter Gewächshausfläche. Was geschnitten wird, geht an die eigenen Floristikläden, der Rest an die Blumenbörse Bern. Er merkt: «Das Interesse an heimischen Produkten ist da, vor allem in der Stadt. Immer häufiger werden wir gefragt, woher die Blumen kommen und unter welchen Bedingungen wir sie angebaut haben».

Gebrüder Blaser, Agrokulturen, 6017 Ruswil

In Ruswil LU befinden sich die Agrokulturen der Gebrüder Blaser. Schon 1955 hatte der Grossvater ein Gewächshaus für die Schnittblumen errichtet, 1986 wurde die Schnittblumen-Produktion aufs Freiland erweitert. Heute teilen sich Urs und Jürg Blaser die Geschäftsführung. Auf 5000 Quadratmetern Gewächshaus- und acht Hektaren Freilandfläche pflanzen sie Schnittblumen. Die Verkaufszahlen seien stabil, so Urs Blaser. «Den Florist:innen wird es immer wichtiger, Schweizer Ware zu kaufen, und das ist erfreulich.»

Mit 50 bis 60 Arten und sehr vielen Sorten ist das Schnittblumensortiment gross. Die Ware geht zu zwei Drittel in den Fachhandel, zu einem Drittel an Grossverteiler. Highlights sind Sonnenblumen, Gladiolen, Sommerastern, Herbst-Chrysanthemen, Levkojen und Ziergräser. «Auch Freesien, teils ganz alte Sorten, die im Handel nicht mehr erhältlich sind.» Warum Schweizer Schnittblumen? Blaser: «Überseeware ist oft eng gepackt und lange unterwegs, das wirkt sich auf die Qualität aus. Die Frische unserer Ware ist ein wichtiges Thema, ebenso die CO₂-Bilanz. Ausserdem gibt es einige unserer Pflanzen im internationalen Handel nicht.»

Blumen Rossel, 2558 Aegerten BE

Martin Rossel und seine Tochter Valérie bauen in Aegerten auf 1650 Quadratmetern 15’000 Rosenstöcke an. Klassische rote und weisse Sorten findet man nur wenige in ihren Glashäusern. «Da ist die Konkurrenz aus dem Ausland einfach zu gross», so die stellvertretende Geschäftsführerin Valérie. Da setzen die beiden lieber auf eine Vielfalt lieblicher Farben. Sie beliefern vor allem Floristikfachgeschäfte und die Berner Blumenbörsen.

Auch wenn der Einsatz von gefährlichen Pflanzenschutzmitteln noch erlaubt wäre, würde Valérie Rossel heute darauf verzichten. Das mache die Bekämpfung von Schädlingen zwar schwieriger, sagt sie, aber alles andere wäre für sie einen Rückschritt. Neben den kurzen Transportwegen, die neben dem Ökologieaspekt erst noch die Pflanzen schonen würden, nennt sie die tiefe Pestizidbilanz als Argument für Schweizer Blumen. Übrigens experimentiere sie gerade mit filigranen Freiland-Saisonblumen, und zwar gänzlich ohne Pflanzenschutzmittel. Valérie Rossel ist überzeugt: «Das ist die Zukunft!»

Millo & Cie., 1242 Satigny GE

Charles Millo baut in der Nähe von Genf circa 60 verschiedene Arten Schnittblumen an – vor allem solche, die es im Import schwer haben. Hortensien und Callas zum Beispiel, die für den Transport zu voluminös oder zu heikel sind. Mit der Produktion von Rosen hat er aufgehört, dafür zieht er Pfingstrosen im Tunnel an, damit er sie zeitlich vor der Konkurrenz aus dem Ausland anbieten kann. Tulpen, Alstroemeria, Syringa und Viburnum seien ebenfalls prominent im Angebot. Er baut aber nicht nur selber an, sondern kauft rund 40 Prozent dazu.

«Wir experimentieren mit neuen Arten und Sorten», sagt er. Schweizer Schnittblumen könnten zudem mit Qualität, Grösse, Stärke und natürlich Frische punkten. Der eigene Blumenladen Fleuriot Fleurs mit seinen sechs Standorten ist mit rund 35 Prozent der Hauptvertriebskanal, dicht gefolgt von den Blumenfachgeschäften. Der Rest geht an Floristinnen und Floristen ohne Geschäft, Hotels und die Migros.

Bereits vor 12 Jahren baute Millo seine eigene Biogas-Anlage, um damit zu heizen. «Wir müssen innovativ sein, um bestehen zu können.»

Bluemehuus Mötteli, 8488 Turbenthal

Das Bluemehuus Mötteli wurde bereits 1868 gegründet. Heute führen Hansueli und Helen Mötteli die Schnittblumenproduktion in Turbenthal. «Wir setzen auf Vielfalt und nicht auf grosse Mengen vom Gleichen», so Helen Mötteli. Immer wieder haben sie das Angebot den Bedürfnissen der Kundschaft angepasst und erweitert.

Unterdessen wachsen auf zwei Hektaren 130 verschiedene Arten; unter Glas, in ungeheizten Tunnels und unter freiem Himmel. Von Frühling bis Herbst sind speziell ihre Rosen gefragt, aber auch die über zehn Sorten Skabiosen (Scabiosa) und im Frühling die Glockenblumen (Campanula).

Die Möttelis arbeiten mit EM, effektiven Mikroorganismen. Damit würden die Pflanzen gestärkt, und es müsse gegen Schädlinge und Krankheiten weniger gespritzt werden. «Die Nachhaltigkeit ist das schlagende Argument für Schweizer Blumen», so Helen Mötteli. Ihr Credo sei es, danach zu handeln und nicht nur davon zu reden. Seit 2022 bestellen sie bei einem Gemüsebauer versuchsweise ein Feld mit Blumen nach Bio-Kriterien.

Oertig Blumen & Pflanzen, 8602 Wangen

Oertig Blumen & Pflanzen mit Standorten in Wangen bei Dübendorf, wo sich auch die Gärtnerei befindet, Glattbrugg und Oerlikon existiert seit 1943. Rolf und Shona Oertig führen das Unternehmen in dritter Generation. Den Auftakt in die Saison machen 50 000 Tulpen, denen Sonnenblumen, Johanniskraut (Hypericum), Schneeball (Viburnum), Schleierkraut (Gypsophila), Dahlien, Rittersporn (Delphinium) und viele mehr folgen – zehntausende von Stielen jährlich. Viel zu tun für die zwölf Gärtner:innen und Florist:innen!

2022 wurde das 5600 Quadratmeter grosse Gewächshaus in Wangen renoviert. Hier erfolgt ein Teil der Schnittblumenproduktion; der grössere Teil findet auf zwei Hektaren Freifläche statt. Neben den Wochenmärkten in Zürich Oerlikon, dem Zürcher Helvetiaplatz und in Winterthur wird an die Blumenbörse Schweiz in Wangen verkauft. «Ich würde die Schnittblumenfläche gerne etwas vergrössern», sagt Oertig, der von der Idee der kurzen Transportwege überzeugt ist, «aber leider fehlt der Platz».

Schaniel Gartenbau Floristik AG, 7208 Malans

Norbert Schaniel hat 1987 auf einem Feld bei null angefangen. Heute produziert er in Malans auf 10’000 Quadratmetern unter Glas und auf 4000 Quadratmetern im Freiland. Die Schnittblumen machen zusammen mit den Saisonpflanzen, den Gemüsejungpflanzen und Grossstauden etwa die Hälfte seines Umsatzes aus, der Gartenbaubetrieb die andere Hälfte.

Seine Hauptabnehmer für die Blumen, das heisst, die Rosen, Tulpen, Lilien, Sonnenblumen und Staticen (Limonium) sind Blumenbörsen, Floristikfachgeschäfte sowie der hauseigene Blumenladen. Er freut sich, dass er heute mit so wenig Chemie wie möglich auskommt und dafür mit Nützlingen und EM arbeiten kann, den effektiven Mikroorganismen. Der Aufwand sei zwar grösser und die Umsetzung intensiv, aber das Resultat seien vitalere Pflanzen.

«Schweizer Blumen sind durch die kurzen Transportwege ökologischer und erst noch weniger gestresst, weil sie nicht in Container gepresst wurden», sagt Schaniel. Gerade bei den Tulpen sei die Haltbarkeit markant besser als bei importierten.

Blumen Schierscher, 9494 Schaan FL

Im Jahr 1992 zügelte Florin Schierscher mithilfe der ganzen Familie ein Plastikgewächshaus vom Thurgau in seine Heimat, das liechtensteinische Schaan, und gründete mithilfe seiner Eltern und seiner Tante und ihrem Mann Blumen Schierscher. Es ist ein Familienbetrieb geblieben. Heute helfen zusätzlich die Mitinhaberin Dulce und die Kinder mit. Im Sommer geben sie Vollgas, im Dezember und Januar sei Ausruhen angesagt. «Es ist ein wahnsinnig anstrengender Job», sagt Schierscher. Aber meistens sei es schön, mit der Natur zu arbeiten. Ausser wenn der Frühling zu kalt oder der Sommer zu trocken ist, so wie dieses Jahr.

Die meisten seiner Blumen und Stauden auf den über sechs Hektaren wachsen im Freien. Zwei beheizte Plastiktreibhäuser und einige unbeheizte Tunnel helfen, der Witterung zu trotzen.

Schierschers Schnittblumen sind in den Börsen in Wangen, Mörschwil, Luzern-Littau und Rothrist zu finden. Die Nachfrage werde grösser, und das mache Sinn: «Die Transportwege sind kurz und die Ware ist frisch.»

Vetterli Schnittblumen AG, 8916 Jonen

Karin und Jürg Rüttimann-Vetterli führen in dritter Generation den Produktionsbetrieb Vetterli Schnittblumen im aargauischen Jonen. Den Blumen hat sich dieser seit über 75 Jahren verschrieben. Auf einer Fläche von einer Hektare wachsen in den Gewächshäusern von Januar bis April Tulpen und das ganze Jahr spezielle Gerberasorten, Gloriosa (Ruhmeskronen), Lilien, Alstromerien sowie Staticen und Limonium (Strandflieder). Die grösste Kundin ist die Blumenbörse Schweiz in Wangen sowie Grossisten und Floristikfachbetriebe. Daneben betreibt Vetterli Schnittblumen einen kleinen Selbstbedienungsladen für Blumen.

Die Nachfrage nach ihren Blumen sei in den letzten Jahren stark gestiegen. «Unsere Blumen sind durch die kurzen Transportwege frischer und halten länger», sagt Jürg Rüttimann. «Sie sind aber auch robuster als jene der Massenproduktionen im Ausland. Und wir können sehr flexibel auf Bestellwünsche eingehen.»

Wiedmer Blumen, Aarberg

Sie symbolisieren Glück und Gesundheit und begrüssen den Herbst in den wärmsten Blütenfarben: die Chrysanthemen. Genau auf diese seit dem 16. Jahrhundert erstmals in Europa kultivierte Schnittblume hat sich Blumen Wiedmer in Aarberg spezialisiert. Hinzu kommt ein breites Tulpensortiment. Auf einer Produktionsfläche von 8500 Quadratmetern stehen der Zierpflanzenproduktion 1000 Quadratmeter zur Verfügung. «Deko-Chrysanthemen sind aufwendige Pflanzen. Sie haben lange Kulturzeit, man muss wöchentlich die Seitenknospen ausbrechen, und auch die Ernte ist heikel», erzählt Geschäftsführer Daniel Riem.

Seine Produkte – die Tulpen, das Beet- und Balkon-Sortiment und die 8500 Chrysanthemen-Stängel – verkauft er im Herbst an die Blumenbörsen in Heimberg und Bern sowie im eigenen Detailhandel. Er beobachtet eine positive Entwicklung bei der Nachfrage nach Schweizer Schnittblumen. «Was sehr erfreulich ist, denn so bleibt die Wertschöpfung bei uns und geht nicht ins Ausland.»

Sieben Gründe, Schweizer Blumen zu kaufen

  • Frische: Dank kurzer Transportwege sind Schweizer Blumen frischer.
  • Umweltschutz: Schweizer Blumen sind ökologischer dank kurzer Transportwege.
  • Gesünder: Strenge Pflanzenschutzvorschriften garantieren giftfreie Blumen.
  • Qualität: Schweizer Blumen sind qualitativ besser, weil sie vom Produzenten auf kurzem Weg ins Blumengeschäft gelangen und nicht eng gedrängt im Container einen langen Transportweg hinter sich haben.
  • Blumenvielfalt: Viele Schweizer Produzierende setzen auf Vielfalt, um sich von den Massenproduktionen im Ausland abzuheben. Im Freiland und nach Biokriterien angebaut leisten sie einen Beitrag zur Biodiversität.
  • Arbeitsplätze und Lehrstellen: viele Produzenten in der Schweiz bieten Lehrstellen an und bieten Arbeitsplätze im ersten Sektor (Agrarwirtschaft), was in der Schweiz immer rarer wird.
  • Transparenz: die Anbaumethoden in der Schweizer Produktion sind zu 100% transparent.