«Hauptsache,
es wird lässig»
Markus Wickihalter ist seit über 30 Jahren Inhaber des Blumenträff in Einsiedeln. Die letzten Jahre im Beruf will er vor allem geniessen. Eine Nachfolge ist nicht in Sicht.
Es ist Anfang Januar und in Einsiedeln SZ regnet es in vereinzelte Schneehaufen. Der Ort sei ein schwieriges Pflaster, erzählt Markus Wickihalter in seinem Blumengeschäft Blumenträff, wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. «Viele Einsiedler haben Geld, aber sie geben es nicht locker aus.» Die Konkurrenz sei beachtlich: Im ganzen Bezirk kommen sieben Blumengeschäfte auf 16 000 Einwohnende. Daneben locken Grossverteiler und Onlineangebote. Er sei der Teuerste im Ort, sagt Wickihalter, aber auch er könne den Einkaufspreis nicht wie empfohlen verdreifachen. Die Fleurop-Bestellungen landen alle im Blumenträff. «Da müssen wir auf jeden Hoger, auch bei Schnee!» Das habe ihn schon oft Nerven gekostet.
Er selbst wohnt mit seiner Partnerin und Hündin Joy auch auf einem Hoger, ausserhalb von Oberiberg auf 1100 Metern über Meer. «Die Ruhe dort oben tut mir gut», sagt er. Sie steht ganz im Gegensatz zu seinem Berufsalltag, der 80 bis 90 Stunden in der Woche beanspruche – nicht nur vor der Adventsausstellung, aber vor allem. Während Corona mietete Wickihalter eine benachbarte Scheune dazu, um mehr Leute empfangen zu können. Weil sich die Kundschaft seither schon im Sommer danach erkundige, müsse er diese immer wieder schmücken. Die Freude darüber steht ihm ins Gesicht geschrieben. «Aber der Aufwand ist extrem», sagt er. Zwei Wochen vor Weihnachten veranstaltet er zudem auf dem Klosterplatz täglich einen Treffpunkt mit einem Feuer für alle – einschliesslich jene, die niemanden hätten.
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Auch ohne Weihnachtsaktionen gibt es zu tun. Die Kundschaft findet im Blumenträff einen opulenten Stil und oft aufwendige, skulpturale Werkstücke. Wie die filigrane Wolke, die hinter dem Kassentresen vor dem Spiegel schwebt. Rund 20 Stunden Arbeit steckten darin. «Das kannst du nie verrechnen», sagt der Meisterflorist …
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