Leseprobe

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Doch noch
durchgestartet

Letzten Oktober hat Karin Landolt in Steinhausen die Blumenwerkstatt unter dem Namen Blütenwerk neu eröffnet. Sie erfüllte sich damit einen Traum, den sie schon aufgegeben hatte.

Karin Landolt war auf einem Ausflug in Italien, als sie erfuhr, dass Brigitte Acklin ihre Blumenwerkstatt in Steinhausen ZG übergeben möchte. Das war letzten April. Sie war als Floristin fest angestellt und ganz zufrieden. «Ein eigenes Geschäft war lange ein Traum von mir, aber eigentlich habe ich nicht mehr daran geglaubt», erzählt die 56-Jährige. Ihr Umfeld habe sie darin bestärkt, den Schritt zu wagen. Dass drei der vier Mitarbeitenden bleiben wollten, habe sie vollends überzeugt. «Ohne sie hätte ich es nicht gemacht.» Von der aufkeimenden Idee im April bis zur Eröffnung im Oktober 2024 passierte viel – in Landolts Kopf wie auch im frei werdenden Ladenlokal. 

Von ihrer Vorgängerin hat sie den kleinen Kühlraum, einen Arbeitstisch und den Kundenstamm übernommen. Auf tutti.ch erstand sie unter anderem einen alten Verkaufstresen, ein Eisengestell und einen Blumentisch aus Holz, alles von einem ehemaligen Blumenladen. «Das war ein Glückstreffer», sagt sie. Sie überdachte das Lichtkonzept und zog einen Experten bei. Die Investition habe sich gelohnt. Die Leuchten, die über dem Arbeitstisch und über dem Verkaufstresen hängen, tauchen das Lokal in ein angenehm warmes und doch helles Licht. Die flexiblen Spots können so ausgerichtet werden, dass Schattenspiele entstehen. Quadratische Schalldämpferplatten sorgen für eine angenehme Akustik im hohen Raum. Landolt malte Möbel und Wände in dezentem Salbeigrün an und liess gleichfarbene Schürzen mit ihrem Logo bedrucken. Dieses zeigt den Fruchtstand eines Kerbels, einer ihrer Lieblinge. Das Logo wie die Website liess sie von einer Webdesignerin entwerfen. 


Natürlich, wild und ein bisschen frech, so beschreibt Karin Landolt ihren Stil.

In den Wochen und Monaten vor der Eröffnung musste ein Name und ein Verkaufskonzept her. Sie entschied sich, auf Selbstbedienung zu setzen. «Das entspricht dem Zeitgeist und ist innovativ», sagt sie. Und es ermögliche ihr und ihren Mitarbeiterinnen mehr Flexibilität und einen früheren Feierabend. Sie liess in der vorderen Hälfte der Verkaufsfläche ein Gitter einbauen, das sie abends um 18 Uhr sowie am Sonntag und Montag, wenn der Laden für die Kundschaft geschlossen ist, zuziehen. Täglich von 7 bis 21 Uhr bleibt die Aussentür nun geöffnet. «Die Idee ist, dass die Kundschaft durch das Gitter die Auslage im restlichen Laden sieht und dann während der Öffnungszeiten wiederkommt.» Das Angebot entspreche dem heutigen Kaufverhalten, sagt Landolt, und es komme sehr gut an. Nur wüssten noch nicht alle davon. Zuvor war das Einkaufen nach Ladenschluss nur draussen möglich gewesen. Natürlich bedeute es auch Aufwand. «Es muss immer Ansprechendes und Frisches bereitstehen…

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